Helene Fischer ist nun seit 9 Jahren im Schlagergeschäft tätig und zum größten Star der deutschen Unterhaltungsindustrie aufgestiegen. Den Einstieg ins Musikgeschäft fand die Deutsch-Russin im Musical. In Frankfurt und Darmstadt fing alles an. Dorthin wird sie für die Farbenspiel-Tour zurückkehren…
Helene Fischer im Musical in Frankfurt und Darmstadt
Von 2001 bis 2004 studiert Helene Fischer Gesang, Schauspiel und Tanz an der Stage & Musical School in Frankfurt. Während dieser Zeit tritt sie sowohl im Volkstheater Frankfurt („Fifty Fifty“, „Anavetka“), als auch im Staatstheater Darmstadt in der renommierten Rocky Horror Show auf. Immer mit dem Blick für die ganz große Bühne. Die Anfänge fallen einem Künstler bekanntlich schwer: Helene erleidet Rückschläge, wird vor vielen Jahren als No Name sogar auf regionalen Festen im heimischen Hessen als Live-Act abgelehnt.
Nichtsdestotrotz entpuppt sich das Musical als Glücksgriff. Das bescheinigt ihr auch Musicaldarsteller und ehemaliger Kollege Hubert Schlemmer (Rocky Horror Show), der mit Helene Fischer im Staatstheater auf der Bühne stand: „Sie war noch in der Ausbildung, so wie viele andere Darsteller, die im Rocky Horror Chor sangen und tanzten. Die waren alle mit voller Begeisterung bei der Sache.“ Gleichzeitig lobt er die Bodenständigkeit der Schlagerqueen: „Die Arbeit mit ihr war stets von Professionalität geprägt. Sie war nett, freundlich und völlig bodenständig.“
Kosmos Helene Fischer: Der rasante Aufstieg im Schlagerhimmel
Ein Jahr später geht dann alles ganz schnell: Ihre Mutter Maria verschickt eine Demo-CD u.a. an den Künstlermanager Uwe Kanthak, der das Talent von Helene Fischer sofort erkannte und sich begeistert zeigte.
Die Superstar steht einer Karriere im Schlager kritisch gegenüber: Laut einer unautorisierten Biografie soll sie sogar alleine bei der Vorstellung geweint haben. Doch zu dieser Zeit sucht der MDR für die Unterhaltungssendung „Hochzeitfest der Volksmusik“ eine junge Sängerin, die ein Medley mit Florian Silbereisen unter dem Motto „Verliebte Grüße aus Ungarn“ auf die Beine stellt. Kanthak überzeugt die Fernsehproduktion von Helenes Talent und sie bekommt am 14. Mai 2005 ihren ersten Fernsehauftritt: Der Beginn einer Bilderbuchkarriere!
„Sie sieht blendend aus, kann singen und tanzen, arbeitet auch sehr hart, hat eine natürliche Ausstrahlung und – was man immer braucht – sehr viel Glück“, versucht Musical-Kollege Hubert Schlemmer das Erfolgsrezept rund um den Aufstieg von Helene Fischer zu erklären. Zeigt sich aber von der Schlagerwelt wenig begeistert: „Die Leistung von Helene Fischer ist beachtlich, davor habe ich professionellen Respekt. Die Schlagerwelt ist nicht meine.“
Identifikationsfigur für den Schlager
Schlemmer hält den Superstar trotz ihrer Wurzeln im Musical eher als Identifikationsfigur für den Schlager. Dennoch überrascht die Schlagerqueen ihre Fans immer wieder mit Musicalstücken: 2008 beim „Sommerfest der Volksmusik“ spielte sie gemeinsam mit Liebespartner Florian Silbereisen das Musical „Elisabeth“, für ihre „So wie ich bin“-Tournee sang sie ein Musical-Medley von „König der Löwen“, 2013 stand sie zusammen mit dem „Tarzan“- und „Ice Age“-Ensemble in der „Helene Fischer Show“ auf der Bühne. Nebenbei spielt sie noch viele weitere Stücke nach (Phantom der Oper, Grease oder Dirty Dancing).
Doch ganz egal ob im Musical oder in der Schlagerwelt – „man sollte beides nicht so ernst nehmen!“, findet der renommierte Musicaldarsteller aus dem Staatstheater Darmstadt, der weiterhin die Rocky Horror Show, aufgrund der tollen Musik und der fantastischen Rollen für Schauspieler als sein Lieblingsmusical ansieht. Kontakt besteht zwischen den vielbeschäftigten Künstlern allerdings nicht mehr: „You go your way, I’ll go mine“ sind die abschließenden Worte von Hubert Schlemmer.
Helene Fischers Weg ist ein goldiger: Mit ihrer Bilderbuchkarriere hat sie längst Geschichte geschrieben und ist noch lange nicht am Ende angekommen. „Don’t dream it – be it!“ heißt das Motto der Rocky Horror Show – die Schlagerqueen hat es sich zu Herzen genommen und ihren großen Traum verwirklicht. An diesem Wochenende kehrt die Schlagerkönigin in ihre Heimat und damit zu ihren Wurzeln zurück (Nachbericht zum Konzert in Frankfurt).
Vielen Dank an Hubert Schlemmer für das nette Interview!